Nachhaltigkeit
Eines der großen Themen unserer Zeit ist die Nachhaltigkeit. Auch wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und haben bereits zahlreiche Initiativen für ein nachhaltigeres Seehasenfest umgesetzt. Wir sehen es als unsere Aufgabe, unser Kinder- und Heimatfest für eine nachhaltige und zukunftsfähige Umsetzung aufzustellen.
Gemeinsam mit den beteiligten Schaustellern, Dienstleistern und Versorgern möchten wir aktiv Verantwortung dafür übernehmen, dass der Fokus unseres Kinder- und Heimatfestes gezielt auch die ökologischen, sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeitsgesichtspunkte berücksichtigt. Deshalb werden wir auch zukünftig sehr verantwortungsvoll mit unseren Ressourcen umgehen und dabei die Themen klimafreundliche Mobilität, Reduzierung von Müll und des Energiebedarfs bis hin zur Barrierefreiheit optimieren.
Im Folgenden werden einige Aktivitäten aufgeführt, welche bereits praktiziert bzw. umgesetzt werden:
Das Seehasenfest hat ein eigenes Abfallvermeidungskonzept. Dies beinhaltet u.a. ein Verbot von Einweggeschirr sowie der Verzicht von Getränkedosen. Darüber hinaus werden Softdrinks oder alkoholfreie Getränke ausschließlich in Mehrwegflaschen mit Pfandausgabe verkauft. Die Schaustellerbetriebe sind angehalten, ausschließlich biologisch abbaubare Schmierfette und Reinigungsmittel zu verwenden.
Um eine fach- und sachgerechte Entsorgung des anfallenden Mülls sicherzustellen, werden auf dem gesamten Festgelände vom städtischen Baubetriebshof ca. 200 zusätzliche Behälter bereitgestellt.
Bereits seit vielen Jahren arbeiten wir eng mit den öffentlichen Nahverkehrsunternehmen zusammen, um die Anreise mit Bus, Bahn oder auch Katamaran möglichst attraktiv zu gestalten.
Um den Individualverkehr bestmöglich zu leiten, steht auch während dem Seehasenfest das Parkleitsystem der Stadt Friedrichshafen zur Verfügung. Dies dient vor allem der zielgerichteten Steuerung der Parkplatzsuche und vermeidet unnötige Fahrten.
Darüber hinaus steht am Seehasensamstag ein großzügiger P&R Parkplatz am Berufsschulzentrum zur Verfügung. Die Nutzung des Buspendelverkehr vom P&R zum Stadtbahnhof ist in Verbindung mit unserem Festabzeichen kostenlos.
Für Groß- bzw. Firmenkunden bieten wir bereits seit Jahren Bier- und Wertmarken anstelle von Papiergutscheinen an. Diese Marken können bei allen Schaustellerbetrieben und Festgärten eingelöst werden. Durch die Wiederverwendungsmöglichkeit reduzieren wir nachhaltig den für die Gutscheine notwendigen Papierbedarf.
Für das Dekorieren der Stadt während den Festtagen verwenden wir ausschließlich wiederverwendbare Fahnen und Fahnengirlanden, welche jeweils nach dem Fest möglichst umweltschonend gereinigt werden. Die bei der Verabschiedung verwendeten Luftballons bzw. Luftballonschnüre sind aus Naturlatex bzw. Baumwolle und somit zu 100 % biologisch abbaubar. Darüber hinaus verzichten wir auch bei unseren kleinen Papierfähnchen auf jeglichen Plastikanteil und verwenden ausschließlich Stäbe aus Linden- oder Buchenholz.
Die Energieversorgung auf dem Festgelände erfolgt bereits zu über 70 % durch Ökostrom unseres regionalen Versorgers und Hauptsponsors Stadtwerk am See. Eine sukzessive Erhöhung auf einen Ökostromanteil von 100 % wird bis 2025 angestrebt. Darüber hinaus verfügt bereits der Großteil unserer Fahrgeschäfte und Schausteller über moderne LED-Beleuchtungen sowie Energiesparlampen, sodass bereits auch in diesem Bereich der Primärenergiebedarf reduziert werden konnte.
Zur Reduzierung des Papierverbrauchs haben wir bereits den Großteil unseres Einladungs-, Rechnungs- und Veranstaltungsmanagement auf digitale Lösungen umgestellt. Weitere digitale Lösungen werden laufend sondiert und wo möglich, sinnvoll umgesetzt. Darüber hinaus verwenden wir für unsere eigenen Printmedien ausschließlich zertifiziertes Recyclingpapier.
Der derzeitige Fundus des Seehasenfestes umfasst rund 40.000 Kleidungsstücke und Requisiten sowie 19 Festwägen. Übers Jahr werden die Kostüme für das nächste Seehasenfest aufbereitet, angepasst und bei Bedarf ersetzt. Alle Kleidungsstücke und Requisiten werden über viele Jahre und Jahrzehnte wiederverwendet.
Darüber hinaus verwenden wir für unsere Gestecke und Blumensträuße ausschließlich Schnittblumen und Topfpflanzen aus regionalem Anbau.
Auch achten wir darauf, dass wir notwendige Aufbauten für den Festzug (z. B. die Tribüne sowie Tonanlagen) von regionalen Dienstleistern beziehen, um auch hier möglichst kurze Anfahrtswege sicherzustellen und damit die CO2 Emissionen nachhaltig zu reduzieren.
Die Diskussion über Feuerwerke hat sich zuletzt versachlicht. Auch weil es in der Zwischenzeit Fakten, insbesondere zur Bewertung von inszenierten Großfeuerwerken gibt, die dazu beitragen können, Klarheit in die Diskussion zu bringen.
In einer Broschüre des Umweltbundesamtes mit dem Titel „Wenn die Luft zum Schneiden ist“ heißt es: „Die CO2 Emissionen aus Feuerwerkskörpern sind von geringerer Bedeutung … und entsprechen einem Anteil von 0,00013 Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen. Davon entfallen 75 Prozent auf Silvesterfeuerwerke.“ Beim Thema Feinstaub kommt das Umweltbundesamt zu dem Schluss, dass sich das jährliche Feinstaubaufkommen durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern auf rund 2.050 Tonnen taxiert. Diese Menge entspricht laut Behörde lediglich einem Prozent des insgesamt in Deutschland ausgestoßenen Feinstaubs. Und auch hiervon entfällt nur ein Viertel auf inszenierte Großfeuerwerke.
Bei unserem jährlichen Feuerwerk arbeiten wir bereits seit Jahren mit einem aus der Bodenseeregion tätigen Feuerwerksunternehmen zusammen. Neben der verantwortungsvollen Herstellung der Feuerwerkskörper unterstützt das Unternehmen soziale Projekte in Südamerika und Afrika zur Aufforstung sowie Pflege des Regenwaldes. Dabei wird die Summe des CO2-Ausstoßes, die bei Herstellung und beim Transport anfallen, verdoppelt und der Gegenwert an die einzelnen Initiativen weitergegeben.
Seit 2019 steht für die zahlreichen Requisiten ein eigenes Fundusgebäude in Friedrichshafen-Ailingen zur Verfügung. In diesem neuen Gebäude wurden sämtliche Außenstandorte zentralisiert, um unnötige Fahrten zwischen den verschiedenen Standorten zu vermeiden.
Die gestellte Zielvorgabe lag in der Entwicklung eines klimaneutralen Gebäudes in einfacher und robuster Ausführung. Das viergeschossige dachbegrünte Fundusgebäude ist in einem Raster aus Stützen und Unterzügen aufgebaut, die zur Bildung der Dach- und Geschossdecken mit Brettsperrholzplatten belegt sind. Aus diesem industriellen Produkt sind auch sämtliche Aussen- und Innenwände gefertigt, die innen komplett sichtbar sind und somit dem Haus seinen Charakter geben. Im Bereich des stützenfreien Anprobe- und Mehrzweckraumes im 1. OG wurden die darüberliegenden Lagerräume mittels Baubuchenträger als abgehängte Sonderkonstruktion ausgeführt. Alle Installationen sind konsequent nachrüstbar und sichtbar geführt.
Die dachbegrünte Fahrzeughalle ist ein zweischiffiger Hallenbau nach Industriebaurichtlinie. Es sind die gleichen Werkstoffe wie im Fundusgebäude verwendet worden. Die Konstruktion als filigraner Holzskelettbau wurde mit Einfeldträgern im Raster von 2.50m ausgeführt. Im Vordergrund stand die Entwicklung von immer wiederkehrenden Details verbunden mit dem Ziel einer sauberen Durchbildung der gesamten Holzkonstruktion.
Das Gebäude mit seiner Holzkonstruktion wurde in 2020 mit dem renommierten Hugo-Häring-Preis des BDA – Bund Deutscher Architektinnen und Architekten ausgezeichnet.
Für den sogenannten „Hasenklee“ für alle Erstklasskinder der Stadt Friedrichshafen werden zum Packen der Geschenke ausschließlich wiederverwendbare Stofftaschen aus 100 % Baumwolle verwendet.
Die dem Hasenklee beigelegten Buntstifte werden in Deutschland produziert, die Ausmalhefte in der Region gedruckt. Darüber hinaus achten wir darauf, dass keine Lebensmittel aus Gelatine im Hasenklee beinhaltet sind.
Deutsche Fahrgeschäfte gehören zu den sichersten der Welt, sie werden intensiv gewartet und stehen unter regelmäßiger Aufsicht der Prüfinstitute und bauaufsichtlichen Genehmigungsbehörden (u.a. TüV). Dies dient nicht nur der Sicherheit, sondern auch dem Umweltschutz, da mögliche Umweltschäden durch Defekte (u.a. undichte Leitungen) bereits im Vorfeld vermieden werden können.
Darüber hinaus ist das Thema Nachhaltigkeit auch bei der Vergabe von Standplätzen in den Ausschreibungsunterlagen als Bewertungskriterium berücksichtigt.